Warum das TH Beykoz auch für uns zum Thema wurde:
Wir, die "Hundefreunde Uhlenhorst e.V." sind zwar ein Verein, dessen Hauptanliegen die Hundehilfe ist - aber seit unserer Gründung 1999 haben wir uns eigentlich (mit wenigen Ausnahmen) nur um Notfälle in unserer unmittelbaren Nähe gekümmert - und da gibt es leider jede Menge zu tun. Auslandstierschutz war und ist eigentlich kein Aufgabengebiet für uns, da wir hier eine völlig andere Auffassung von Hilfe haben, als es bei den meisten Organisationen der Fall ist. So waren wir auch bisher in keinem dieser Sammelverteiler von E-Mail-Nachrichten aus dem Ausland. Dies änderte sich dann schlagartig im Mai dieses Jahres, als die Schwester eines unserer Vereinsmitglieder uns die Hilferufe aus Beykoz übermittelte, mit der Bitte, ob wir da denn nicht helfen könnten. Denn Mülheim sei ja nun eine Partnerstadt von Beykoz und vielleicht könne man da auf politischer Ebene etwas erreichen. Beim Lesen dieser Mails war ich völlig entsetzt, sollten doch 2000 Hunde dort einfach sich selbst überlassen werden - eingesperrt in Käfige oder angekettet an Hütten - ohne Futter und Wasser. Und man sprach davon, dass die Hunde reihenweise getötet würden - vergiftet, erschossen oder einfach lebendig begraben. - Und dies einfach so; denn man hatte von heute auf morgen den beiden Tierheimleiterinnen, dem Tierarzt und einigen Helfern den Zutritt zum Tierheim verboten. Zunächst einmal nahm ich Kontakt zu den Absendern der Mails auf und erhielt allerseits nur Bestätigungen dieser Greueltaten. Also beschlossen wir, zunächst einmal hier unsere Mithilfe zu zusagen. Denn ich bin der Meinung, dass in solchen Fällen nur tatsächlich geholfen werden kann, wenn möglichst viele Organisationen sich zusammentun und gemeinsam arbeiten, ohne Ansehen der eigenen Person oder des Vereins. Ich hatte gerade im Herbst 2007 bei der Rettung von 250 Kangals erlebt, wie toll so was zum Wohle der Hunde vonstatten gehen kann. - Aber ich sollte die bittere Erfahrung machen, dass diese Aktion wohl eine rühmliche Ausnahme war - davon jedoch später an anderer Stelle! Damals war die Organisation "Cora Tierschutz" federführend, die dann auch dringend um Futterspenden bat. Da wir gerade Futter gesammelt hatten, um eine Hundetafel zu gründen, entschlossen wir uns spontan, dieses Futter zur Verfügung zu stellen und erklärten uns auch bereit, dies zur Sammelstelle in der Nähe von Hamburg zu bringen. Doch dann entdeckte ich auf der Homepage dieser Orga einen Spendenaufruf, mit dem um Geld zum Bezahlen von Schmiergeldern für Zöllner etc. gebeten wurde. Auf unsere telefonische Nachfrage erklärte man, dass es offiziell nicht möglich sei, dort Futter hin zubringen. Da hier öffentlich zu einer Straftat aufgerufen wurde, distanzierten wir uns sofort und sagten unsere Mithilfe ab. Jedoch war ich noch immer der Meinung, dass diese Meldungen der Wahrheit entsprachen, und begann nun, eigene Recherchen anzustellen, um herauszufinden, wie man dort helfen könne. Zu diesen Recherchen gehörte auch, mich nun mit der Stadt Mülheim und den dort zuständigen Leuten in Verbindung zu setzen. Dort zeigte man sich auch sehr kooperativ und informierte mich über den bereits stattgefundenen Schriftverkehr zwischen der OB unserer Stadt und dem Bürgermeister von Beykoz. Und dieser dementierte die Vorwürfe ganz energisch und schilderte den Sachverhalt aus seiner Sicht. Nun hatte ich zwei völlig gegensätzliche Darstellungen der Vorgänge im Tierheim Beykoz. Wer sagte nun die Wahrheit? Um ehrlich zu sein, las ich die Presseerklärung (die ich dann später aus Beykoz erhielt) ziemlich skeptisch; denn oftmals haben Politiker leider die Eigenschaft einfach "gut" dastehen zu wollen. Konnte es tatsächlich möglich sein, dass die zahlreichen "Tierschützer" es mit der Wahrheit nicht so genau nahmen? Was steckte wirklich hinter all dem? Ich begann nun, soweit möglich umfangreiche eigene Recherchen anzustellen. Dabei stellte ich fest, dass es bereits 2006 ziemliche Ungereimtheiten dort gab. Und inzwischen gab es auch Berichte von kompetenten Tierheimbesuchern (türkische Tierschutzdachorganisation), die Entwarnung gaben. Jedenfalls war ich nun mitten drin - ohne es eigentlich in dieser Form gewollt zu haben........
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